Wie verändert sich ein Ort, wenn plötzlich eine Performance darin stattfindet? Was passiert, wenn Theater rausgeht – auf die Straße, in einen Hinterhof, in ein Parkhaus, auf den Spielplatz? Und wie verändert sich Theater, wenn es den öffentlichen Raum erobert?
Beim performativen Stadthappening, einem besonderen Programmpunkt des Maulheld*innen Festivals 2025, verlassen die teilnehmenden Schüler*innengruppen die Bühnenräume und begeben sich hinein in die Stadt. In Kleingruppen ziehen sie durch die Kölner Südstadt, entdecken besondere Orte und verwandeln diese mit Mitteln der Performance, Improvisation und theatralen Intervention.
An einem Festivaltag wird in der Gruppe an einem dieser Orte gearbeitet: Jede Gruppe bekommt eine ortsspezifische Aufgabe und entwickelt daraus eine eigene Mini-Performance. Dabei arbeiten die Jugendlichen selbstbestimmt und kreativ, während Impulsgeber*innen aus der Theaterwelt unterstützende Ideen und Anregungen bieten. Mal leise, mal laut. Mal politisch, mal poetisch. Mal allein, mal im Kollektiv. Die Jugendlichen experimentieren mit Raum, Zeit und Publikum – immer inspiriert vom Ort, an dem sie gerade sind.
Am nächsten Tag werden alle Ergebnisse in einem gemeinsamen Stadtspaziergang präsentiert. Auf einer kuratierten Route geht es mit allen Festivalgruppen zu Fuß von Ort zu Ort. Dort zeigen sich die Gruppen gegenseitig, was sie erarbeitet haben – und lassen so auch zufällige Passant*innen zu Publikum werden. Das Stadthappening wird zum lebendigen Parcours der Ideen, zum kollektiven Erlebnis und zum theatralen Stadtführer der anderen Art.
Ganz nebenbei entsteht so ein intensiver Austausch: über Theaterformen, über Stadtwahrnehmung, über politische und künstlerische Themen – und über das, was Jugendliche in NRW bewegt. Die Jugendlichen erleben sich als Akteur*innen in einer Stadt, die für zwei Festivaltage zur Bühne wird – für die Kunst und für ihre Stimmen.
